Uns geht die Arbeit so schnell nicht aus! Es wird auch kaum überraschen, dass wir Grüne GenerationPlus nie aufgeben: Von der Gründung der Partei bis heute waren wir über 35 Jahre aktiv dabei. Es war ein zäh Ringen und mühsam. Und so geht‘s weiter!
Durch konstanten Aktionismus, durch Nicht-Aufgeben, gelang es uns Grünen nach und nach in Gemeinden und Landtagen mitzuregieren. Mit diesen Anfängen geschafft, nahmen wir die nächsten Hürden. So konnten manch grobe Verschlechterungen verhindert, manche Verbesserungen erzielt werden. Und nun sind die Grünen seit etwas über 100 Tagen in der Bundesregierung. Die Koalitionsarbeit ist sicher nicht einfach, aber vieles ist schon gelungen, trotzdem; noch mehr bleibt zu tun; wir „kämpfen“ mit.
Unsere Prinzipien bleiben: Höchste Menschenrechtsstandards, Umwelt- und Tierschutz, ein freies, gerechtes Europa und weit darüber hinaus, gen-freie Landwirtschaft, angemessenes Pflegegeld, sichere Arbeitsbedingungen im Wirtschaftsleben, Wertschätzung in den sozialen Berufen, für die Betreuungs- und Pflegepersonen, Null-Armut. Vehement stellen wir uns gegen Extremismus, Gewalt, Korruption.
Nun kam die Sars-COVID19 Pandemie. Sie hat so ziemlich alles aus den Angeln gehoben, was die Gesellschaft der westlichen Welt in jüngerer Vergangenheit kannte oder für normal hielt. Wir sind alle verwundbar geworden. Auch „Just- in-Time“, die Industrie- und Wirtschafts-Strategie, an der Österreich seit den 1970-er Jahren eng beteiligt war, ist gegen eine Mauer gefahren und dort hängen geblieben; der kollaterale Scherbenhaufen ist immens. Was daraus wird? Wir sehen
GANZ NEUE CHANCEN
Es schaut einigermassen gut aus, dass wir über diese Pandemie kommen, auch wenn „sie“ sich nicht drängen lässt!
Es sind die sich bietenden Chancen, die es gilt zu ergreifen, zum Nutzen für die Allgemeinheit!
Einige Fragen tauchen auf: Ist „Wir werden immer älter“ immer noch in Stein gemeisselt? Wohl eher nicht. Anfang 2020 war noch die Rede von hypothetischen Durchschnitts-Lebenserwartungen von 90, ja 100 Jahren*).
Vor den Grünen in der Bundesregierung und vor der Corona-Krise sorgte sich die „alte“, neoliberale Regierung und Wirtschaft laut und unmissverständlich, dass die Pensionen für so viele Alte nicht mehr leistbar wären, die Gesundheitskosten explodieren würden, die Pflegeversicherungen privatisiert werden müssten, das Pflegepersonal sowieso überzogene Gehalts- und Arbeitsbedingungen forderten, etc. Pet-Projects sprudelten nur so aus dem Boden (besonders während der Era Schwarz-Blau). Dass von all dem ihre Klientel überhaupt nicht betroffen war, machten sie nie zum Thema. Dass die selben auch in Zukunft privilegiert bleiben sollten, schon. So setzten sie ihren Argumenten keine Grenzen!
Aber 2020 mit uns Grünen in der Regierung, kam eine andere Denkweise in die Debatte. Und dann kam im Februar/März 2020 mit der Sars-COVID19 Pandemie nochmal alles ganz anders. Und wieder sind es wohl durchdachte Grüne Prinzipien, die gute CHANCEN für das Allgemeinwohl bringen können – und sollen, dafür „kämpfen“ wir!
Zu GESUNDHEITSVERSORGUNG
Seit vielen Jahren enthält das Grüne Parteiprogramm: „Verbesserung des Angebotes an Prävention und Rehabilitation“. Der These liegt die alte Weisheit „Prevention is better than Cure“ zu Grunde. Obwohl das immer schon Sinn machte, im profit-orientierten Gesundheitssystem“ fand es kaum bis keinen Platz. Wir gehen davon aus, dass Präventionsmaßnahmen jetzt mit der Grünen Regierungsbeteiligung zur Umsetzung kommen!
CHANCE: R e c h t auf Rehabilitationstherapien
Für Pensionist*innen im Österreichischen Gesundheitskassen-System das 5-Jahres Privileg auf Rehabilitationstherapie ins Recht zu schreiben. Gegenwärtig erlischt dieses Recht mit Beendigung des Erwerbslebens. Darunter fallen z.T. auch Heilmittel, Heilbehelfe und Behandlungen bei Fachärzten.
Erkenntnis: Je gesünder, also je weniger Vorerkrankungen, desto besser für den individuellen Menschen, die Volksgesundheit, für Alle
Eine weitere CHANCE: Community Nurses **)
Sie stehen im Schwarz-Grünen Regierungsprogramm 2020-2024. Das Konzept dazu wurde unter Mitwirkung des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes (ÖGKV) und der Interessensgemeinschaft Pflegender Angehöriger https://ig-pflege.at/ erstellt. Community Nurses sind in der häuslichen Pflege jene professionellen Pflegekräfte, die während des gesamten Pflegeprozesses zur Verfügung stehen. Sie betreuen sowohl die Zusammenarbeit mit den anderen Schnittstellen in der Pflege und Betreuung, sind aber auch Teil der Gesundheitsförderung für die gesamte Familie. Vorgesehen sind 500 österreichische Gemeinden, dieses Regierungsprogramm durchzuführen. Die Umsetzung soll nicht lange auf sich warten lassen und von langer Dauer (nachhaltig) sein.
Pflege- und Betreuungsinstitutionen mussten, krisenbedingt, sehr schwere Kontaktvermeidungsvorschriften durchführen, die grosses Leid für sehr viele alte Menschen, ihre Familien und Freund*innen brachte. Niemand rechnet mit Wiederholungen, aber ausgeschlossen können sie nicht werden.
Erkenntnisse: Gemeinschaftsleben innerhalb der Familie, aber auch kleine Wohngemeinschaften hingegen bieten älteren und pflegebedürftigen Menschen, Familien und Freund*innen ein geschütztes Zusammenleben. Voraussetzung dazu sind u.a. gesamtheitliche Unterstützungsdienste wie sie auch im Community Nurses Programm vorgesehen sind. Auch eine Zusammenarbeit zwischen Community Nurses mit kleinen Pflege- und Betreuungseinrichtungen sind eine Option, die sehr gut funktionieren könnte, besonders auf dem Land.
Mit gesundem Leben gesund Altern
auf sehr gutem Weg
zum Nutzen Aller
Irmgard Seidler
27. April 2020
*) Bei uns, wohl gemerkt! . In den Kriegsländern und den Krieg-führenden Ländern sterben zu viele Menschen gewaltsam, ehe sie ans Alter überhaupt denken konnten. Zu dieser „Pandemie“ ein andermal .
**) Österreichisches Regierungsprogramm 2020-2024
05 Soziale Sicherheit, neue Gerechtigkeit und Armutsbekämpfung :
Projekt Community Nurses in 500 Gemeinden: Angehörige erhalten professionelle Unterstützung von Community Nurses als zentrale Ansprechpersonen für die zu Pflegenden, die Angehörigen, zur Koordination von mobilen Pflege- und Betreuungsdiensten, medizinischen und sozialen Leistungen sowie zur Koordination von Therapien. Community Nurses haben eine zentrale Bedeutung im Präventionsbereich, also VOR Eintreten der Pflegebedürftigkeit (präventive Hausbesuche ab dem 75. Lebensjahr, Ernährung, Mobilität etc.).
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