Ein Erlebnisbericht von Josko Vlasich
Ich möchte in Zeiten der Corona-Krise vor allem darauf hinweisen, dass es für ältere Menschen und besonders für die Risikogruppe unter uns (Herz-Kreislaufbeschwerden, Hoher Blutdruck) ganz besonders wichtig ist, auf die Ernährung zu achten. Ich möchte das mit meiner eigenen Geschichte veranschaulichen.
Nachdem ich im Mai 2019 zeitweise Druck im Brustbereich verspürt hatte, wandte ich mich an meinen Hausarzt. Dieser schickte mich zunächst zum Röntgen (Brust-Lungenbereich). Nach Hause kam ich mit dem Wissen, kleinere Mängel an der Lunge zu haben und ein grenzwertig großes Herz zu besitzen. Da ich jedoch kein Sportler bin/war, ahnte ich schon, dass sich da „was“ ankündigen könnte. Mein nächster Weg führte mich zum Internisten. Der Belastungstest und die folgende Ultraschalluntersuchung erhöhten den Verdacht des Internisten Dr. Sch. auf Ablagerungen in den Adern. Beim folgenden CT stellte man fest, ich hätte mittelgradig verstopfte Herzkranzgefäße.
Der Internist stellte mich vor die Wahl: Stents oder vegane Ernährung. Dazu muss gesagt werden, dass ich bereits seit mehr als 10 Jahren unter Bluthochdruck litt und überhöhte Blutfettwerte hatte. Ich entschied mich für das Lesen eines Buches von Caldwell B. Esselstyn (ISBN 978-3-432-10843-8, trias-verlag.de), das mir der Internist vorgeschlagen hatte: „Essen gegen den Herzinfarkt“. Danach war mir klar: Ich werde Veganer. In dem besagten Buch werden vom Autor, dem Kardiologen und ehemaligen Olympiasieger im Rudern Esselstyn, viele Gründe wissenschaftlich aufgelistet, die belegen, dass vegane Ernährung bei Herz-Kreislauferkrankungen hilfreich sei, ja bei fettfreier und salzarmer Kost sogar heilsam wirken könne.
Nun denn, ich begann Ende Juli – nach der ziemlich deprimierenden Zusendung meiner Laborwerte (Triglyceride 232 mg/dl, Cholesterin 271 mg/dl, LDL-Cholesterin 183,1 mg/dl) – mit der veganen Ernährung, fettfrei und salzarm. Eine große Herausforderung, allerdings mit Unterstützung des genannten Buches, in dem auf etwa 100 Seiten Rezepte mit Menüvorschlägen vom Frühstück über Hauptmahlzeiten bis zu Desserts angeboten werden.
Ich beobachtete meine Reaktionen: Schlafstörungen waren nach zwei Wochen weg, ich fühlte mich psychisch und physisch sehr wohl, der Druck im Brustbereich war verschwunden. Bei einer Zwischenuntersuchung Anfang September war mein Bluthochdruck auf einen Optimalwert (130-75) gesunken. Der Arzt empfahl die Einnahme des Blutdrucksenkers einzustellen. Seither sind 7 Monate vergangen, mein Blutdruck blieb stabil.
Die größte Überraschung erlebte ich dann im Oktober 2019. Nach einer weiteren Blut- und Harnuntersuchung bekam ich die Laborwerte – und ich konnte es kaum glauben: alle Werte im Normbereich!!! (Triglyceride 125mg/dl, Cholesterin 152 mg/dl und LDL-Cholesterin 83,8 mg/dl).
Danach stellte ich auf Rat des Arztes von fettfreier auf fettarme vegane Kost um (ein nicht zu verleugnender geschmacksverbessernder Aspekt!). Jetzt bin ich schon auf die nächste Laboruntersuchung im Juli gespannt…
Wichtige Bemerkung: Meine Frau ist aus Solidarität ebenfalls auf vegane Kost umgestiegen, so fällt uns das Kochen leichter und es schmeckt auch besser 🙂
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